Jahresrückblick 2022

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

in der ersten Ausgabe des neuen Jahres schauen wir traditionell auf die Erfolge im vergangenen Jahr und werfen einen Blick nach vorn, auf die Herausforderungen des neuen Jahres.

Über das Jahr 2022 möchte ich gar nicht viele Worte verlieren. Für die meisten von uns war es ein „Krisenjahr“. Ob der Krieg in der Ukraine, die Inflation und hohe Energiekosten, berufliche Unsicherheiten oder Erkrankungen, es gab Vieles was jeden Einzelnen von uns emotional mitnahm und belastete. Für die Stadt war es eigentlich gar kein so schlechtes Jahr. Wir konnten die Baumaßnahme Frauenstraße 4/6 bis auf kleine Restarbeiten abschließen. Zwar haben uns die Schwierigkeiten auf dem Bau, von hohen Preissteigerungen, über Lieferschwierigkeiten und fehlenden Arbeitskräften, auch manche negative Überraschung bereitet. Schlussendlich ist aber eine Sanierung gelungen, die unser Stadtensembles komplettiert und damit einen großen Beitrag für die städtebauliche Entwicklung der Altstadt leistet. Wir werden Schritt für Schritt im ersten Quartal des Jahres 2023 unsere Verwaltungsakten umräumen. Ob (und gegebenenfalls wann) wir weitere Sanierungsschritte für das Hinterhaus Frauenstraße 6 planen, ist völlig offen. Das hängt davon ab, ob wir das Haus für eine kommunale Nutzung zukünftig brauchen werden oder ob es doch besser privatisiert werden kann.

Die Digitalisierung der Schulen haben wir weitgehend abgeschlossen. Damit verfügen Grund- und Oberschule über bessere Bedingungen, um den zukünftigen Anforderungen an modernen Unterricht gerecht zu werden. Die Sanierung der Fenster in der Oberschule und im Hort werden wir im neuen Jahr in den großen Ferien durchführen können. Diese Maßnahme haben wir in den Vorjahren vorbereitet und in 2022 endlich die Fördermittelzusagen erhalten. Auch für ein neues Löschfahrzeug der Feuerwehr Lommatzsch erhielten wir den Förderbescheid. Damit kann im Ringtausch der Fuhrpark für die Ortswehr Lommatzsch und die Ortswehr Wachtnitz modernisiert werden. Allerdings rechnen wir mit Wartezeiten für das neue Fahrzeug von 20 Monaten. Schneller ging der Austausch der Sirene in Wachtnitz mit Fördermitteln des Bundes im Sommer 2022. Über die Sanierung des Bürgerhauses mit dem Bau von 2 Eigentumswohnungen haben wir im letzten Jahr mehrfach diskutiert. Eine erste öffentliche Ausschreibung erfolgte in der Weihnachtsausgabe des Anzeigers. Darauf haben sich bereits Interessenten gemeldet, was uns optimistisch stimmte. Deprimierend war dann aber die Hochrechnung der Baukosten aufgrund der aktuellen Marktentwicklung durch unser Planungsbüro, die wir am 12. Januar 2023 erhalten haben. Am Abend haben wir den aktuellen Projektstand in einer öffentlichen Stadtratssitzung in Wachtnitz präsentiert. Problematisch ist die Verdopplung der Baukosten binnen der letzten 2 Jahre und die begrenzten kommunalen Mittel. Nach einer sehr konstruktiven Beratung im Stadtrat unter Einbeziehung von Einwohnern von Wachtnitz und Daubnitz gibt es nun mehrere Varianten, die wir nun weiterverfolgen. Am 8. Februar werden wir im öffentlichen Stadtrat in Lommatzsch dazu die Beratung fortsetzen. Ziel ist, schnell bessere Bedingungen für die Feuerwehr zu schaffen, gleichzeitig das Bürgerhaus möglichst zu erhalten, aber trotzdem die Stadt natürlich finanziell nicht zu ruinieren. Es bleibt spannend und ich hoffe sehr, wir finden eine gute Lösung für dieses traditionsreiche ehemalige Schulgebäude aus dem Jahr 1928 und damit den Dorfkern von Wachtnitz. Aber die sehr ruhige und sachliche Debatte stimmt mich zuversichtlich.

Damit richte ich meinen Blick auf unsere Ortsteile. Der Breitbandausbau der SachsenEnergie im vergangenen Jahr verbesserte die Bedingungen vor Ort erheblich. Die Versorgung mit schnellem Internet rückt nun in greifbare Nähe. In einigen Dörfern erneuerten wir zudem die Ortsbeleuchtung und einige Straßenoberflächen. Mit dem parallelen Austausch der Mittelspannungsleitung haben sich gute Synergieeffekte ergeben. Der Breitbandausbau wird auch für die Stadt weitergehen. Die Telekom und die SachsenEnergie werden im neuen Jahr den Ausbau z.B. für die Gewerbegebiete und bisher schlecht versorgte Straßenzüge vorantreiben. Auch ist perspektivisch der weitere Eigenausbau der Telekommunikationsunternehmen vorgesehen. Im Tiefbau blieb die Sanierung von Straßen und Abwasserkanälen eine wichtige Aufgabe. Insbesondere für den kommunalen Straßenbau fehlt es seit Jahren an Fördermitteln des Freistaates. Trotzdem gelang es mit angesparten Mitteln aus pauschalen Zuweisungen, nach der Sanierung der Abwasserkanäle in der Gartenstraße Lommatzsch, die Straßenoberfläche in Stand zu setzten. Diese Maßnahme wird in den nächsten Monaten abgeschlossen. Die Investition in die Abwasserkanäle in der Nossener Straße/ Zöthainer Straße muss noch warten bis die Straßenbauarbeiten an der S32 Süd-Ost-Umgehung abgeschlossen sind. Für das Jahr 2023/24 hoffen wir erstmals wieder auf neue Fördermittel für den Straßenbau, die nun neu pauschal über die Landkreise verteilt werden sollen. Wir haben dafür noch im Dezember 2022 die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Zöthain beantragt. Ich bin auf die entsprechenden zeitnahen Fördermittelzusagen gespannt.

Sichtbar für unsere Bürger sind auch die Projekte im Kulturbereich. Dank der großen Unterstützung von Bürgern mit ihren privaten Spenden, ihrer Teilnahme an den beiden Benefizveranstaltungen, der Unterstützung der Firma Lomma und natürlich des riesigen Engagements des Bildhauers Joachim Zehme konnte unser Glomaci-Brunnen repariert und sachgerecht im Winter geschützt werden. Darüber freue ich mich riesig. Unseren Kunst- und Kulturfonds werden wir weiterführen. Wir freuen uns auch zukünftig über jede Spende. Ich werde nach den erfolgten Jahresabschlussarbeiten der Kasse für 2022 in einer der nächsten Ausgaben über den erreichten Spendenstand informieren.

Auch unsere „Erste Lommpiade“ (das Kinder-Spiel-und Spaß-Fest der Vereine) im September 2022 kam sehr gut an.  Wir werden in diesem Jahr unsere „Zweite Lommpiade“ am 9. September 2023, am Samstag vor dem traditionellen „Lummscher Krautmarkt“, veranstalten. Vielleicht gelingt es auch wieder weitere Kultur- oder Kunstaktionen in die Stadt zu holen. Die Ausstellung mit Aquarellen von Ekkehart Stark ist dauerhaft im Rathaus zu den Öffnungszeiten zu besichtigen.

Alles in allem waren wir mit dem Jahr 2022 zufrieden und hoffen jetzt auf ein gutes und erfolgreiches Jahr 2023.

Ich wünsche allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Kraft dafür und stets gute Ideen.

Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger wünsche ich ebenso ein glückliches neues Jahr, welches Sie hoffentlich in bester Gesundheit, mit viel Schaffenskraft und Freude verbringen können.

Bleiben Sie uns gewogen und bringen Sie sich gern in unser Stadtleben, ob als ehrenamtliche Helfer in Vereinen, Feuerwehr, der Kirchgemeinde oder ganz einfach nur in der Nachbarschaft und im Freundeskreis mit ein. Wenn sich jeder von uns ein bisschen für die unsere Gesellschaft engagiert, wird unsere Stadt mit ihren Dörfern lebens- und liebenswert, vor allem aber lebendig und fröhlich bleiben.

Ihre Dr. Anita Maaß